Aufgabenstellung
Der klassische Weg in den Theatersaal führt dramaturgisch choreografiert an verschiedenen Stationen vorbei. In diesem Kurzentwurf soll die Aufmerksamkeit der Gestaltung des Zugangs bis hin zum Spektakel gewidmet werden. Thematisiert wird die Inszenierung der Publikumsbereiche sowie all die Aktivitäten, welche vor dem samtenen Vorhang über die Bühne gehen. Dazu gehört die räumliche Abfolge und die Gestaltung der atmosphärischen Wirkung vom Eingang bis zur Saaltüre. Den zugelosten Elementen (Treppe & Kasse), soll dabei eine besonders grosse Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Projektbeschrieb
Das Theater von Epidauros fügt sich mit seinen konzentrischen Sitzreihen mit vollkommener Harmonie in den Bergabhang des Berg Kynorton hinein. Epidauros ist die bedeutendste antike Kultstätte für den Heilgott Asklepios und wurde zu dessen Lebzeiten als Theater und Heilstätte genutzt. Mit einem neuen, indirekten Zugang soll die Verbindung zur Vergangenheit und die geistigen Wurzeln des Ortes bewahrt werden. So wie sich in den antiken Darstellungen, die Schlange um den Stock von Asklepios schlängelt, schlängelt sich auch der neue Zugang den Hang hinauf.
Durch das Anlegen einer Reihe von Vorbereichen findet eine schrittweise Steigerung statt, welche im Theater als Höhepunkt gipfelt. Die Besuchenden sollen sich in diesen Vorbereichen entspannen und unterhalten können, den Moment in vollen Zügen geniessen und den Ort intuitiv erfassen. Die Treppen dienen dabei als Element der Schwelle. Sie sind ins Erdreich eingelassen und verbinden die jeweiligen Vorbereiche unterirdisch miteinander. Dabei entsteht ein Spiel von Hell und Dunkel, ein Kontrast von sonnigen Aussenplätze und schattigen Schwellen. Ein Monolith mit eingemeisseltem QR-Code bildet den Abschluss dieser Vorbereiche und dient den Besuchenden als Kasse und Informationsstand zugleich.